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05. April 2018

Unesco Weltkulturerbe

Im Rahmen des Kulturausschusses wurde das Thema Erhalt des UNESCO Weltkulturerbe Status für das Historischen Zentrums Wiens besprochen. Mein Standpunkt dazu:

Die UNESCO verleiht den Titel Weltkulturerbean Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und die von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. 

Die UNESCO führt eine Liste aller Welterbestätten. Mit Stand 2017 umfasst diese Liste 1073 Stätten in 167 Ländern. 10 davon in Österreich.

Rechtliche Grundlage ist das in Paris verabschiedete Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt vom 16. November 1972, das 1975 in Kraft trat. Die beigetretenen Staaten verpflichten sich, das auf ihrem Gebiet befindliche Welterbe selbst zu erfassen, zu schützen und zu erhalten.

Obwohl es sich hier um einen Staatsvertrag handelt, den die Republik Österreich mit der UNESCO abgeschlossen hat, nimmt sich das rot-grüne Wien einfach heraus, sich nicht daran halten zu müssen.

Dabei haben SPÖ und Grüne in Wien durch den Beschluss der Änderung der Flächenwidmung die Bewilligung zu diesem 66 Meter hohen Gebäude erst ermöglicht. Obwohl die UNESCO Kommission jahrelang unermüdlich gewarnt hat, dass das geplante Hochhaus am Heumarkt das Innenstadtensemble maßgeblich beeinträchtigen würde.

Nach der Umwidmung setzte die UNESCO das historische Zentrum von Wien tatsächlich auf die Rote Liste. Die UNESCO fordert nun die Redimensionierung des Turms auf höchstens 43 Meter. Sollten die Vorgaben des Welterbe-Komitees nicht umgesetzt werden, droht der Wiener Innenstadt tatsächlich die Aberkennung des Welterbestatus.

Und was machen die Grünen? Sie werden nervös und fordern den Investor auf, doch freiwillig den Turm niedriger zu bauen und natürlich dadurch auf einen enorm großen Teil seines Gewinnes zu verzichten. Das ist nach jahrelangen Zugeständnissen der Stadtregierung an ihn der pure Zynismus!

Nun bemüht sich aber die neue Regierung um den Erhalt des Welterbestatus.

Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat mit Kulturminister Blümel bei einer Pressekonferenz Anfang Februar betont, alles in ihrer Macht stehende tun zu wollen, um den Welterbestatus zu erhalten. Denn würde er aberkannt werden, wäre das ein riesiger Schaden für Wien. Damit gibt es erstmals ein Bekenntnis der Republik Österreich zur Einhaltung ihrer rechtlichen Verpflichtung, das Welterbe Historisches Zentrum Wien zu schützen. Die Bundesregierung erwägt sämtliche rechtliche Schritte, auch den Gang zum Verfassungsgerichtshof.  

Auch ein von Kulturminister Blümel initiierter Experten-Workshop findet statt. Internationale Experten für historische und zeitgenössische Stadtplanung und Stadtentwicklung sowie für Verfahrensfragen in Bezug auf die Welterbe-Konvention beraten. Die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht und dem Welterbe-Zentrum sowie dem Beratungsgremium ICOMOS übermittelt. 

Im Frühherbst soll dann eine „Advisory Mission“ stattfinden, im Zuge derer Vertreter der UNESCO nach Wien eingeladen werden und die Lage weiter beraten.


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