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15. Mai 2019

Attraktivierung der Lehre als Antwort auf Fachkräftemangel

Meine Rede in der Nationalratssitzung am Mittwoch über die Wichtigkeit der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe und dem hohen Bedarf an gut ausgebildeten Lehrabsolventen in Bezug auf den Mittelstandsbericht 2018

Abgeordnete Dr. Jessi Lintl:
Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Zu den Ausführungen meiner Vorrednerin möchte ich nur sagen: Wir haben 25 000 Asylberechtigte unter 25, die natürlich sehr leicht in diesen Berufen arbeiten könnten. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ich möchte kurz auf die Bedeutung des unternehmerischen Mittelstandes eingehen, der zwei Drittel der gesamten Wertschöpfung Österreichs erwirtschaftet. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind die tragende Säule der heimischen Wirtschaft und Gesellschaft. Damit das auch in Zukunft so bleibt, benötigen diese Betriebe einen großen Pool an gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeitern. Fachkräfte braucht man täglich, denn der schönste Auftrag nützt dem Betrieb nichts, wenn er nicht angenommen und ausgeführt werden kann. Daher ist es ganz wichtig, dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern.

Erfreulicherweise ist die Bundesregierung dieses Problem offensiv angegangen. Lehrberufe sollen für junge Menschen wieder attraktiver gestaltet werden. Dazu gibt es drei unterschiedliche Maßnahmen: Erstens werden alle 200 Lehrberufe bis zum Ende des Jahres evaluiert und den digitalen Herausforderungen angepasst. Zweitens soll die Lehre durch moderne, präzise Jobbezeichnungen attraktiver gemacht werden. Die dritte Maßnahme ist die duale Ausbildung. 

Grundsätzlich ist jede Lehrausbildung eine duale: einerseits die Ausbildung vor Ort im Betrieb, wodurch man die Struktur einer Firma, die Produktionsbedingungen, die Arbeitsabläufe und die Dienstleistungen kennenlernen kann, andererseits der Unterricht in der Berufsschule, der eine theoretische Grundlage und Ergänzung dazu bietet.

Bemerkenswert ist das Konzept der dualen Akademie. Sie richtet sich an Maturanten und bietet ihnen eine Fachausbildung an. Maturanten und Maturantinnen, die nach einer erfolgreich abgelegten Matura eine Lehre machen, haben eine von drei auf zwei Jahre reduzierte Lehrzeit. Angeboten wird eine praxisorientierte Ausbildung am neuesten Stand der Technik mit vielen Möglichkeiten und weiterbildenden Kursen. Auch ein fakultatives Auslandspraktikum während der Ausbildung ist möglich. Betriebe ermöglichen Maturanten mit Lehre vielfältige Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten, denn sie profitieren von der soliden Basisausbildung und von der Zielstrebigkeit der jungen Menschen. Deshalb ist es so besonders erfreulich, dass die Zahl der jungen Menschen, die eine Lehre beginnen, in Österreich im Steigen begriffen ist. 

Die Lehre verbindet auf einzigartige Weise Theorie und Praxis. Sie ist und bleibt eine Ausbildung mit hoher fachlicher Anerkennung und Tradition. Die von der Bundesregierung und von Ihnen, Frau Minister, im Besonderen initiierten Maßnahmen beginnen zu greifen. – Danke schön. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Einwallner. – Bitte.

 


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